New Work: Idee, Konzepte & Tipps

New Work ist nicht erst seit heute ein häufig zitierter Begriff. Für die Anhänger des Konzepts bringt New Work den lang benötigten Wandel hin zu einer modernen Arbeitswelt. Für Skeptiker ist es nur eine weitere Theorie, deren Ansätze der Praxis nicht standhalten. Mit dem Ausbruch der Corona-Krise im Jahr 2020 wurden viele Ansätze des New Work-Konzepts plötzlich zur Realität. Seit dem wird die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten, intensiver denn je diskutiert. Viele sehen in der aktuellen Phase endlich den Zeitpunkt gekommen, dass New Work flächendeckend umgesetzt wird. Was also steckt konkret hinter dem Begriff?

Was bedeutet New Work?

Der Begriff New Work geht zurück auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der sich mit der philosophischen Frage nach dem Sinn einer Arbeit und dem menschlichen Wunsch nach Freiheit beschäftigte. Heute wird mit New Work ein grundlegender Wandel der Arbeitswelt und ein Aufbrechen alter Strukturen verbunden.
Bergmann kam zu dem Ergebnis, dass in Zukunft der/die Arbeitnehmer*in in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt werden müsse. Denn, wenn Menschen einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen und sich dabei in ihren Wünschen und Leistungen wertgeschätzt fühlen, sind sie zufriedener, produktiver und im Ergebnis erfolgreicher in dem, was sie tun.

Bestandteile der New Work-Konzepte

Das Konzept stellt sechs grundlegende Faktoren in den Mittelpunkt, die von klassischen Strukturen in der Arbeitswelt abstammen, diese jedoch neu interpretieren:
  • Flexibilität
  • flache Hierarchien
  • Agilität
  • Digitalisierung und
  • Individualität werden mit
  • neuen Bürokonzepten
in der Arbeitsumgebung verknüpft.

Flexibilität

Flexibilität steht in der Struktur nicht allein für flexible Arbeitszeiten, die den Lebensstil der Mitarbeitenden entgegen kommen, sondern auch für variable Arbeitsorte und Arbeitsplätze, die effektives Arbeiten ebenso ermöglichen wie die schnelle Anpassung an neue Situationen.

Bedingt durch die Corona-Krise erlangte das Thema Flexibilität enorme Bedeutung, als zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken mussten. Während in einigen Unternehmen, etwa Start-Ups und Tech-Unternehmen, die orts- und zeitunabhängige Remote Work bereits vor der Krise an der Tagesordnung war, standen andere vor der großen Herausforderung von jetzt auf gleich das dezentrale Arbeiten in ihrer Organisation umzusetzen. Schon bald wurden die Vorteile sichtbar, welche die flexible Arbeit mit sich bringt, während sich viele der Befürchtungen als unbegründet erwiesen.

Die Diskussion, in welcher Form Flexibilität im Unternehmen den Arbeitnehmer*innen ermöglicht werden kann, wird aktuell unter dem Begriff “Hybride Arbeit” diskutiert. Einen Rückgang zum Status-Quo wie er vor der Krise bestand, wird es sowohl aus Sicht der Arbeitnehmer*innen als auch Arbeitgeber*innen nicht mehr geben. Verschiedene Studien zeigen, dass die Mehrheit auch in Zukunft mehr Flexibilität in der Arbeit leben will. Gleichwohl befinden sich die meisten Unternehmen auf der Suche nach dem für ihre Organisation passenden hybriden Modell.

Flache Hierarchien

Zur Neuen Arbeit gehört auch, traditionelle Führungsstrukturen abzulösen. Die New Work basiert auf einer modernen, demokratischen Führungskultur, die mit kurzen Entscheidungswegen die vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Mitarbeitenden forciert.
Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe folgt dem Ansatz “Die beste Idee gewinnt”. Hierfür ist es nicht entscheidend, ob die Idee oder der Verbesserungsvorschlag vom Praktikanten oder der Geschäftsführerin stammt. Entscheidend ist nur, was zum besten Ergebnis führt. Dieser Ansatz trägt nicht nur zum Unternehmenserfolg bei, sondern hat positive Effekte auf die Mitarbeitenden in Form von Teilhaben und Wertschätzung.

Agilität

Die Welt befindet sich im permanenten und immer schnelleren Wandel. Das gilt nicht zuletzt auch für die Wirtschaft. Unternehmen müssen daher in der Lage sein, schnell auf neue und/oder unvorhergesehene Anforderungen reagieren zu können. Agilität umfasst die Neugestaltung von Strukturen und Arbeitsprozessen, um sie für die Zukunft anpassungsfähig zu gestalten. Technologischer Fortschritt und Digitalisierung sind die Treiber der Veränderung einerseits, bilden aber auch die Grundlage für agilere Arbeitsweisen.

Die Bedeutung agiler Prozesse zeigte sich ebenfalls während der Corona-Zeit. Unternehmen, die sich bereits in der Vergangenheit agiler aufgestellt haben, hatten einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen, während Unternehmen mit starren Strukturen Gefahr liefen, den Anschluss zu verlieren.

Digitalisierung

Die erfolgreiche Digitalisierung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen neuer Arbeitsmodell. Das Angebot smarter Technik bildet dabei lediglich die Grundlage für die digitale Transformation der gesamten Organisation.
Eine digitale Infrastruktur versetzt Mitarbeitende in die Lage, jederzeit und von jedem Ort Zugriff auf Daten und Dokumente zuzugreifen. Hinzu kommen geeignete Tools, um ortsunabhängig zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.

Ein häufig unterschätzter Faktor ist dabei die Digital-Kompetenz. Nur wenn Mitarbeitende in die Lage versetzt werden, produktiv und effizient mit Technik und Anwendungen umzugehen, kann die Digitalisierung gelingen.

Individualität

Die New Work erlaubt den Mitarbeiter*innen ihr Engagement und ihre Talente in einem völlig neuen Kontext in die Arbeitswelt einzubringen. Anstatt nur Befehle zu empfangen, werden Lern- und Leistungsziele selbständig mitbestimmt und die Mitarbeitenden aktiv in Strategieentwicklung und Arbeitsprozessoptimierungen eingebunden. Gegenseitiges Lernen im Team sowie teamübergreifenden Tätigkeiten werden durch offene Kommunikation unterstützt.
Mehr Verantwortung für und Vertrauen in die Mitarbeitenden sind hierfür elementare Bausteine, die zu mehr Freiheit des Einzelnen führen. Im Ergebnis steigt die intrinsische Motivation der Mitarbeiter*innen, was zu einer steigenden Produktivität und damit positiven Effekten für das Unternehmen führt.

Neue Bürokonzepte

Eine neue Art zu arbeiten, verändert auch die Anforderungen an die Arbeitsumgebung. Die Gestaltung des Büros der Zukunft ist neben der Flexibilität der zweite wesentliche Aspekt der Debatte um die hybride Arbeit.

Die klassische Bürolandschaft mit Einzel- oder Großraumbüros hat in Zeiten von New Work ausgedient. Wird das verteilte Arbeiten zur Normalität, wählen Mitarbeitende künftig den Ort, der für ihre jeweilige Aufgabe und ihre Tagesplanung bestmöglich geeignet ist. Das Büro wird in der Folge zum Multispace. Dieser ermöglicht konzentriertes Arbeiten, bietet nicht nur Raum, sondern auch die passende Ausstattung für kreativen Austausch, und fördert die Zusammenarbeit.

Gleichzeitig sorgen Homeoffice, Workstations und variable Arbeitsplätze ergänzt durch freie Zeiteinteilung für eine gute Work-Life-Balance sorgen, welche die Mitarbeitenden zufriedener und motivierter macht.

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Was sind die tragenden Vor- und Nachteile von New Work?

Zu den großen Vorteilen für Unternehmen zählen nicht nur die verbesserte Teamarbeit, die indirekte Schulung von Mitarbeitenden in neue Themenfelder und die erhöhte Zufriedenheit, die geringere Fehlzeiten und mehr Motivation mit sich bringen, sondern auch die Leistungsstärke und die Schnelligkeit, mit der auf kommende Anforderungen in der täglichen Arbeit mit Kunden, Projekten und Arbeitsaufträgen umgegangen wird. 

Nachteile birgt die neue Arbeitsstruktur ausschließlich dort, wo durch strenge Hierarchien die nötige Flexibilität und kurze Entscheidungswege nicht umsetzbar ist. Auch erfordert die Umsetzung einige Vorbereitung durch das Unternehmen, die sich beispielsweise in einer erweiterten Büroausstattung (moderne Technik, anpassungsfähiges Mobiliar im Büro, Schaffung von Rückzugsbereichen und Teamarbeitsplätzen in den Unternehmensräumen, u. a.) und nicht zuletzt die nötige Offenheit und Bereitschaft der Mitarbeitenden, die neue Konzeption in der New Work Kultur als Chance für großartige Veränderungen zu sehen.

Wie gelingt die Einführung von New Work?

Die Einführung eines New-Work-Konzepts bedeutet in vielen Unternehmen einen radikalen Bruch mit bisherigen Strukturen. Ein Wandel kann logischerweise nicht von heute auf morgen gelingen. Vielmehr erfordert die Umsetzung

  • eine sorgfältige Planung
  • kontinuierliches Überprüfen des Status und
  • regelmäßiges Anpassen und Verwerfen von Ansätzen und Prozessen.
Hierfür ist es wichtig alle Mitarbeitenden zu jeder Zeit in die Entscheidungen einzubeziehen. Ein System, welches nur von oben diktiert wird, ist von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Erst wenn New Work von allen Beteiligten täglich gelebt wird, kann es gelingen. Lediglich das Büro neu zu gestalten und auf digitale Tools zu setzen, kann daher nur der erste Schritt sein. Denn erst das Zusammenspiel aus den handelnden Personen, der Organisation und den digitalen Möglichkeit lassen New Work einen Erfolg für Dein Unternehmen werden.
Nicht selten kann die Unterstützung externer Expert*innen die Einführung des New Work-Konzepts vereinfachen. Viele Agenturen haben sich darauf spezialisiert, Mitarbeitenden und Führungskräften die notwendigen Kenntnisse und Werkzeuge zu vermitteln, die es für die tägliche Arbeit braucht. Als Experte für die Ausstattung und Verwaltung des Büros, unterstützt Lendis Dich dabei, Deine Arbeitsbereiche fit für die Zukunft der Arbeit zu machen.
Lendis ist Experte für Office und Homeoffice.
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